Ich besitze so viel Kram, der mich in alle Richtungen zieht. Spielkonsolen, iPad, Mac, iPhone, Smartwatch, Bücher, Kindle, Gitarren und jede Menge weiteren Technikkrams. Dann noch meine ganzen digitalen Eingangskörbe: Tageszeitung, Newsletter, RSS-Feeds, Pocket-Leseliste, Podcasts, Hörbücher, E-Mail, Soziale Netzwerke. Außerdem arbeite ich 40 Stunden in der Woche. Habe eine Familie mit zwei Kindern.
Es ist zu voll. Ich fühle mich gestresst, gehetzt. Ich kann keine meiner Tätigkeiten genießen, weil ich noch den ganzen anderen Kram im Kopf habe, der ebenfalls nach meiner Aufmerksamkeit verlangt. Was davon ist wichtig, essentiell? Selbst wenn ich mit meinen Kindern spiele, denke ich die ganze Zeit an was anderes. Da ist dieser konstante Druck, dass ich etwas bedeutungsvolles mit meiner Zeit anfangen müsste, ohne dass ich wüsste, was das sein könnte. Schreiben vielleicht?
In den Büchern, die ich gerade lese, geht es um Minimalismus. Es geht darum, den ganzen bedeutungslosen Ballast loszuwerden. Und darum, Klarheit zu erlangen. Klarheit über das, was essentiell ist. Und die Zeit und den Fokus, sich genau damit zu beschäftigen. Das klingt zu schön um wahr zu sein.
Ich bin jetzt dabei, radikal auszumisten. Am Anfang ist das leicht. Ich habe so viel Kram, den ich weder benutze noch brauche. All das wird entweder verkauft, verschenkt oder verschrottet. Ich möchte das gern über die einfachen Fälle hinaus weitertreiben. Ich will nur noch besitzen, was eine Funtkion für mich erfüllt oder mir wirklich Freude bringt. Das gilt auch für Neuanschaffungen. Dieses neue MacBook Air hat es mir angetan. Noch vor ein paar Tagen hätte ich es mir bereits geklickt. Aber brauche ich das wirklich? Nein, ich brauche und kaufe es nicht. Das kostet im Moment viel Energie. Ich möchte, dass die neue Einstellung in Fleisch und Blut übergeht.
Genauso wichtig ist mir das digitale Ausmisten. Ich möchte nichts meine Aufmerksamkeit schenken, was mir nicht sehr wichtig ist. Es ist ok, auch mal nichts Neues in meinen Feeds zu finden. Ich könnte einfach mal so über etwas nachdenken. Verrückte Idee. Die sozialen Netzwerken habe ich (mal wieder) von allen Geräten entfernt. Bei allen anderen Feeds hinterfrage ich alles, ob es mir wirklich so wichtig ist, dass ich es nicht abbestellen kann. Das meiste ist bereits weg. Ich checke jetzt oft, ohne dass es was Neues gibt. Bis vor kurzem gab es immer etwas Neues dort. Die alten Gewohnheiten müssen weg.
Ich möchte mein Leben vereinfachen. Ich möchte Klarheit und Fokus auf das Essentielle. Ich möchte in der Lage sein, meine Zeit zu genießen. Ich möchte meinen Stress loswerden und meine volle Aufmerksamkeit dem widmen, was ich gerade tue. Ich möchte die Chance haben, eine Leidenschaft für etwas zu entwickeln. Ich möchte den Minimalismus ausprobieren. Ein spannender Weg liegt vor mir, dem ich freudig und neugierig entgegen blicke. Ich werde sicher viel zu erzählen haben darüber.
”Minimalism......“ by Md. Al Amin is licensed under CC BY 2.0.
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