Wenn ich Sachbücher lese, entstehen viele Notizen. Diese mache ich beim Lesen handschriftlich in ein Notizbuch. Dabei achte ich darauf, dass klar ersichtlich ist, zu welchem Kapitel die Notiz gehört. Außerdem schreibe ich, wenn es ein gedrucktes Buch ist, immer noch Seite, Absatz und Zeile mit dazu. Was mache ich mit den ganzen Notizen, wenn ich das Buch durchgelesen habe? In diesem Artikel beschreibe ich, wie ich meine Buchnotizen digitalisiere, strukturiere und organisiere.
Beispiel von handschriftlichen Buchnotizen. Diese gehören zu “Das Leben und das Schreiben” von Stephen King.
Zunächst digitalisiere ich meine Notizen. Es gibt eine reichhaltige Auswahl an Apps zur Verwaltung von Notizen, ich habe mich für Bear entschieden. Dort lege ich für jedes Kapitel, zu dem ich mir etwas notiert habe, eine Notiz an und übertrage jeweils die Notizen zu diesem Kapitel in die digitale Notiz. Dabei hänge ich nicht einfach ein Foto meiner Notizen an, sondern ich tippe sie ab.
Übersichtsseite als Einstiegspunkt
Wenn alle Notizen zu allen Kapiteln digitalisiert sind, lege ich als Einstiegspunkt eine Übersichtsseite an. Damit diese richtig fantastisch wird, muss die Notizapp, die man benutzt, eine Funktion bieten, mit der man Notizen untereinander verlinken kann. In Bear startet man eine solche Verlinkung, in dem man “[[“ eintippt gefolgt von dem Titel der Notiz, die man verlinken möchte. Meist reichen zwei bis drei Zeichen, bis die Autovervollständigung die richtige Notiz vorschlägt.
Die Übersichtsseite ist eine eigene Notiz, die als Titel den Namen des Buches trägt und die eine Auflistung aller Kapitel aus dem Inhaltsverzeichnis des Buches beinhaltet. Bei Kapiteln, zu denen ich Notizen gemacht habe, ersetze ich den reinen Text durch die Verlinkung auf die Notiz zu diesem Kapitel. So entsteht eine Übersichtsseite, von der aus alle meine Kapitelnotizen verlinkt und per Klick erreichbar sind. Zusatzinhalte wie zum Beispiel Übungen kann man ebenfalls auf der Übersichtsseite verlinken.
Beispiel einer Übersichtsseite zum Buch Self-Compassion von Kristin Neff
Organisation meiner Notizen
Das Thema, wie man seine Notizen am besten ablegt, ist einen eigenen Artikel wert. Ich halte mich an das PARA-Prinzip von Tiago Forte. PARA steht für Projects (Projekte), Areas (Bereiche), Resources (Ressourcen), Archive (Archiv). Unter Projekte sind Notizen zu allen laufenden (und abschließbaren!) Projekten abgelegt. Bereiche enthält Notizen zu Verantwortlichkeiten und Hobbies, mit denen man dauerhaft zu tun hat. Ressourcen enthält alle Recherchen und Informationen, die man gern abrufbar haben möchte und für die es eventuell zu einem späteren Zeitpunkt eine Anwendung gibt. Zu guter Letzt wandern die Notizen zu abgeschlossenen Projekten ins Archiv.
PARA setzt voraus, dass die Notizen in der Notizapp hierarchisch strukturiert werden können. Bear unterstützt keine Ordnerstrukturen, sondern nur das Taggen von Notizen. Allerdings lassen sich die Tags unendlich tief schachteln, so dass eine hierarchische Ordnerstruktur simuliert werden kann.
Die Notizen zu “Self-Compassion” von Kristin Neff habe ich der Ressource “Selbstliebe” zugeordnet. In Bear bedeutet das, dass alle meine Notizen zu diesem Buch das Tag “3_Ressourcen/Selbstliebe” erhalten.
Beispiel einer nach PARA geschachtelten Tagstruktur in Bear.
Hast Du auch ein System, nach dem Du Dein Wissen ablegst? Welche Anwendung nutzt Du oder ist Dein System gar vollständig analog? Ich freue mich über Deine Antworten in den Kommentaren. Bitte teile den Artikel in Deinem Netzwerk, wenn er Dir gefallen hat. Du kannst mir außerdem auf Twitter folgen.